Geförderte Publikationen
Die DCJV fördert im Einzelfall die Publikation beispielsweise von Monographien, Tagungsbänden und Dissertationen zum chinesischen Recht. Über eine Förderung entscheidet der Vorstand. Bei Interesse an einer Förderung wenden Sie sich bitte mit entsprechenden Unterlagen (wie etwa dem Manuskript, Gutachten der Betreuer*innen der Arbeit) an ein Vorstandsmitglied.
In diesem Jahr gefördert wurden bereits:
Bu, System des Zivilrechts und Struktur der Kodifikation
Yuanshi Bu (Hrsg.), System des Zivilrechts und Struktur der Kodifikation: europäische und ostasiatische Perspektive. Tübingen: Mohr Siebeck (Schriften zum Ostasiatischen Privatrecht 10), 2022.
Der vorliegende Sammelband geht mehreren wesentlichen Systemfragen des Zivilrechts nach, die sich im Rahmen der Kodifikation gestellt haben. Zu den jüngsten Kodifikationsversuchen im Zivilrecht gehören das neue chinesische Zivilgesetzbuch und die Schuldrechtsreform Japans. Beide Gesetzbücher wurden während ihres Entstehungsprozesses von den europäischen Vorbildern, vor allem dem deutschen BGB, stark beeinflusst. Dem Aufbau der Zivilgesetzbücher wird in Ostasien ein hoher Stellenwert beigemessen, weshalb im Kodifikationsprozess nicht selten um die richtige systematische Verortung der Rechtsinstitute gerungen wurde. Die Suche nach einer optimalen Struktur führt auch zu kodifikatorischen Alternativentwürfen. In diesem Band diskutieren europäische und ostasiatische Zivilisten gemeinsam, inwiefern die Struktur der Zivilgesetzbücher für die Lehre und Praxis eine Rolle spielt und ob tradierte Gliederungsansätze wie die Trennung von Schuld- und Sachenrecht noch zeitgemäß sind.
Veicht, Rezeption und Zivilrechtskodifikation in China seit 1900
Matthias Veicht, Rezeption und Zivilrechtskodifikation in China seit 1900: eine rechtsvergleichende Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der kaufrechtlichen Mängelhaftung in Deutschland, Festlandchina und Taiwan. Tübingen: Mohr Siebeck (Schriften zum Ostasiatischen Privatrecht 9), 2022.
Wie geht eine Rechtsordnung mit Regelungen um, die aus fremden Rechtsräumen stammen? Beispiele für solche Rechtsrezeptionen lassen sich in Ostasien zahlreich finden. Ausgehend von einer Klärung des Rezeptionsbegriffs untersucht Matthias Veicht die chinesische Rezeptionsgeschichte von 1900 bis heute. Dabei arbeitet er die mannigfaltigen ausländischen, u. a. die deutschen, schweizerischen und japanischen Einflüsse auf das chinesische Zivilrecht heraus. Er unterteilt die Rezeption in mehrere Phasen, wobei er jeweils die politischen und kulturellen Ausgangsbedingungen, die Gründe und Folgen der Rezeption erörtert. Den Abschluss bildet eine rechtsvergleichende Darstellung, die sich mit dem historischen, aber auch mit dem geltenden Vertrags- und Kaufrecht Deutschlands, Festlandchinas und Taiwans auseinandersetzt.